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21 September 2017

Die Strahlfäule

Wesen

Unter der Strahlfäule verstehen wir Fäulnisprozesse im Bereich des Strahlhornes, wobei vor allem die mittlere und seitlichen Strahlfurchen betroffen sind. Die Strahlfurchen sind weich, schmierig und verbreiten einen charakteristischen und abstossenden Geruch. Das Horn kann bis auf die Lederhaut verändert sein, so dass der fehlende Schutz zu Lederhautentzündungen und damit auch zu Lahmheiten führen kann. Auch können Fremdkörper leicht in die Lederhaut oder noch tiefer eindringen und schwere Infektionen auslösen.


Ursache

Mist, Urin und andere reizende Substanzen lösen zusammen mit verschiedenen Bakterien und Pilzen das Strahlhorn auf. Die Ursache ist eine schlechte Hufpflege sowie eine ungenügende Stallhygiene, wobei ein enger Huf (sogenannter Trachtenzwanghuf) und wenig Bewegung das Entstehen der Strahlfäule noch zusätzlich begünstigen.


Therapie

Neben der örtlichen Behandlung des Strahlhornes ist eine sorgfältige Hufpflege sowie eine gute Stallhygiene von grösster Bedeutung. Es muss darauf geachtet werden, dass die Boxen regelmässig gemistet werden, wobei vor allem das uringetränkte Stroh oder Hobelspäne sauber entfernt werden. Auch müssen die Strahlfurchen häufig gereinigt werden, damit der darin haftende Mist und Urin das Horn nicht weiter schädigen können.

Alles veränderte Horn muss grosszügig entfernt werden, um einerseits die vielen Bakterien und Pilze wirkungsvoll entfernen zu können und andererseits eine lokale Behandlung zu ermöglichen.

Nachdem das faule Horn entfernt wurde, müssen die Strahlfurchen zunächst mit einer desinfizierenden Lösung (zB. Betadineseife) gereinigt werden. Sobald auch die Lederhaut beschädigt ist, sollte für einige Tage ein Verband mit betadinegetränkten Tupfern angelegt werden.

Anschliessend werden die Strahlfurchen mit Lösungen behandelt, die desinfizierend wie auch trocknend und hornhärtend wirken. Dazu werden heute häufig Lösungen verwendet, die in irgendeiner Form auch Formalin

enthalten, z.Bsp. Carre-Intensiv-Strahlpflege


Diese Lösungen werden auf kleine Wattebäuschel oder Gazekompressen aufgetragen und in die Strahlfurchen geklemmt.


Die meisten „Strahlfäulepräparate“ sind toxisch für das Epithel, so dass diese vorsichtig angewendet werden sollten, wenn eine starke Schädigung des Horns vorliegt. Es ist dann besser, zuerst mit Betadinetupfern zu behandeln und erst dann auf die anderen Präparate umzustellen, wenn sich eine dünne Hornschicht gebildet hat. Im Weiteren sollte man, wenn eine deutliche Verbesserung des Fäulniszustandes ersichtlich ist, die Therapie auf weniger stark toxische Präparate umstellen, die die Bildung gesunder Hornzellen fördern und Helfen einer erneuten Strahlfäuleerkrankung vorzubeugen, wie Z.Bsp, Keralit Undercover oder Frey Hippo Sol


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